Xylit, Xylitol, E967, Birkenzucker

 

Erklärung

Xylitol wurde erstmals um 1890 von Emil Fischer und seinem Doktoranden Rudolf Stahel aus Buchenholzspänen isoliert. Ihre Entdeckung, die sie Xylit nannten, veröffentlichten sie 1891.

Xylit gehört zu den so genannten Zuckeraustauschstoffen. Im Gegensatz zu den Süßstoffen haben Zuckeraustauschstoffe eine zuckerähnliche Beschaffenheit und geben dem Lebensmittel Volumen, Struktur, Geschmack und Mundgefühl. Allerdings haben sie weniger Süßkraft, im Falle von Xylit etwa die Hälfte des normalen Haushaltszuckers. Dafür hat es aber auch nur die Hälfte der Kalorien. Xylit kommt in Gemüse und Obst, in Holz und auch im menschlichen Körper vor. Bei der industriellen Herstellung wird aus der Rinde von Birken mit Hilfe von Lösungsmitteln ein Stoff namens Xylan, ein gummiartiger Baumbestandteil, herausgetrennt. Säuren können ihn in so genannten »Holzzucker« umwandeln, aus dem dann schließlich der eigentliche Zuckerersatzstoff Xylit hergestellt wird. Er ist für Diabetiker geeignet und hemmt sogar aktiv die Kariesbakterien. Er erzeugt überdies ein kühlendes Gefühl auf der Zunge, weshalb die Nahrungsindustrie den Zusatzstoff gern bei frischen Geschmacksrichtungen wie Menthol und Minze einsetzt.

 

Ernährung

Xylit ist für Kinder und Erwachsene auch in größeren Mengen unbedenklich. Zu Beginn sollten nicht mehr als 3 bis 4 Teelöffel Xylit (15 bis 20 g) pro Tag konsumiert werden, da es sonst abführend wirken kann. Steigern Sie – je nach Bedarf – langsam die Dosis, bis sich Ihr Körper nach einigen Tagen an größere Mengen gewöhnt hat.

Xylit für eine LowCarb-Diät ideale Süßungsmittel, obwohl sie reine Kohlenhydrate sind. Bei der LowCarb-Diät geht es nicht um Kohlenhydrate allgemein, sondern um jene Stärken und Zucker, die Ihr Körper schnell verstoffwechseln kann und als Blutzucker/Glucose zur Verfügung stellt. Es gibt zahlreiche Kohlenhydrate, die nicht Insulin-abhängig verstoffwechselt werden, die also nicht oder nur geringfügig den Blutzuckerspiegel erhöhen. Dazu gehören auch Xylit und Erythrit. Aus Xylit werden hauptsächlich Triglyceride/Fettsäuren gebildet und kaum Glucose. Trotzdem hat Xylit einen positiven Einfluss auf den Fettstoffwechsel und auf die Blutfettwerte, besonders bei Diabetikern. Für Menschen mit hereditärer Fructoseintoleranz ist Xylit unproblematisch.

 

Empfehlung

Die Einnahme von höchstens 100 g Xylit pro Tag, für Kinder bis 12 Jahre höchstens 50 g pro Tag. Für Säuglinge bis 12 Monate ist Xylit weniger geeignet, da sie Xylit noch nicht optimal verstoffwechseln. Kinder unter drei Jahren sollten Xylit nicht täglich konsumieren, da es noch keine ausreichende Datenlage über die Langzeitwirkung bei ihnen gibt.

Menschen mit Fructose-Intoleranz sollten Xylit zuerst nur in sehr geringen Dosen konsumieren. Die meisten Betroffenen vertragen Xylit, manche aber nicht. Bei ihnen löst Xylit die gleichen Symptome aus wie Fructose, deshalb ist Erythrit für sie das geeignetere Süßungsmittel.

 

Zahnpflege

Xylit pflegt die Zähne, deshalb ist es in allen Zahnpflegekaugummis enthalten. Spülen Sie nach jeder Mahlzeit mit Xylit Ihre Zähne (oder verwenden Sie Kaugummis oder Bonbons mit Xylit) senken Sie Ihr Kariesrisiko erheblich. Zahlreiche Studien zeigen, dass die drei- bis viermalige Anwendung von 3 bis 4 Gramm Xylit neben der normalen Zahnpflege eine zuverlässige Kariesprophylaxe darstellt.

 

Risiken

Xylit kann, wenn es in großen Mengen aufgenommen wird, im Dickdarm Wasser binden. Dadurch kann es bei übermäßigem Verzehr zu Durchfall und Blähungen kommen.

 

Von manchen Haustieren fernhalten!!!

Xylit hat bei einigen Tierarten (Hunde, Rinder, Ziegen, Kaninchen) einen stark Insulin-ausschüttenden Effekt, der zu einem lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) führen kann. Bei Hunden wurden zudem schwere Leberschädigungen bis zum Leberversagen und Gerinnungsstörungen beobachtet. Die Einnahme von Xylit kann für Hunde schon bei geringen Dosen (5 g) tödlich sein. Als Sofortmaßnahme hilft eine Zuckerlösung. Bringen Sie Ihr Tier auf jeden Fall in die Klinik.

Für Katzen wird empfohlen, etwas Xylit ins Trinkwasser zu geben, wodurch Zahnstein und Zahnbelag reduziert werden.

 

Xylit:

• Es habe eine Anti-Kariogene Wirkung

• Es fände Einsatz bei akuter Mittelohrentzündung

• Es habe eine vorbeugende Wirkung bei Osteoporose