Palatinose, E953, Isomalt, Isomaltitol

 

Erklärung

Als Zwischenschritt auf dem Weg zur Isomalt-Herstellung wurde Palatinose bereits 1957 von der Zentralabteilung für Forschung & Entwicklung bei Südzucker im rheinland-pfälzischen Offstein entdeckt. Benannt wurde es nach dem "Fundort", der Pfalz (lat. Palatina). Schon damals wurden die ungewöhnlichen Eigenschaften des Stoffes erkannt. Kommerziell genutzt werden konnten sie aber erst in den 1990er Jahren.

 

Palatinose wird mit Hilfe von Enzymen aus normalem Rübenzucker gewonnen und sieht als kristallines Pulver auch genauso aus wie dieser. In der Natur kommt Palatinose, die chemisch eigentlich Isomaltulose heißt, zum Beispiel in Honig und Zuckerrohr vor. Chemiker bezeichnen Palatinose als Isomaltulose. Das bedeutet, dass es sich um ein Zwischenprodukt im Herstellungsprozess von Isomalt handelt. Isomalt ist ein Zuckeraustauschstoff.

 

Isomalt ist ein Gemisch aus zwei Stoffen, die chemisch zu den Zuckeralkoholen gehören. Seine Süßkraft ist etwa halb so groß wie die des Haushaltszuckers (Saccharose). Im Gegensatz zu diesem ist für die Verwertung des Isomalts im menschlichen Stoffwechsel aber kein Insulin nötig. Mit etwa 2,4 kcal/g ist der Energiegehalt von Isomalt auch etwas geringer als der des Zuckers.

 

Palatinose schmeckt nur halb so süß wie Zucker. Doch wird Palatinose wegen der im Vergleich zu herkömmlichem Zucker besonders stabilen Bindung zwischen dem Fruktose- und dem Glukosemolekül auch viel langsamer verdaut und vom Körper aufgenommen. Insgesamt liefert er genausoviel Energie, nur dauert es eben länger. Diese Behäbigkeit hat Vorteile. So hat Palatinose einen besonders niedrigen glykämischen Index von 32. Dieses Maß beziffert die Energiezufuhr aus Lebensmitteln. Je höher er ist, desto höher steigt auch der Blutzuckerspiegel in Folge der Einnahme. Ist er indes niedrig, wie bei Palatinose, bedeutet dies, dass Muskulatur und Gehirn sehr gleichmäßig mit Energie versorgt werden. Damit wird das Kohlenhydrat Palatinose für Ausdauersportler interessant – in Wasser aufgelöst etwa als durstlöschender Treibstoff.

 

Zahnpflege

Trotz seiner Süße wirkt es nicht Karies auslösend. Die Bakterien im Mund können den Zuckerstoff schlechter verwerten, was die Bildung von Karies deutlich hemmt.

 

Risiken

Wenn es in großen Mengen aufgenommen wird, kann es im Dickdarm Wasser binden. Dadurch kann es bei übermäßigem Verzehr zu Durchfall und Blähungen kommen.