Erythrit, Erythritol, E 968, Sukrin, Sucolin oder Neue Süße

 

Erklärung:

Erythrit ist ein aus vier Kohlenstoffatomen bestehender Zuckeralkohol, der natürlicherweise in geringen Mengen in einigen Obstsorten (Wassermelone, Birne, Weintrauben), Pilzen, fermentierten Lebensmitteln (Sojasoße, Reiswein, Bier) und Käse vorkommt. Die Süßkraft liegt etwa bei sechzig bis achtzig Prozent derjenigen von Haushaltszucker (Saccharose). 

Erythritol verhält sich jedoch nicht wie ein "normales" Kohlenhydrat, da es im Körper nicht in Energie umgewandelt, sondern unverbraucht über den Urin wieder ausgeschieden wird. So muss man es auch bei der Berechnung von Broteinheiten nicht berücksichtigen!

Außerdem: wirkt Erythrit als Antioxidans im Körper und kann so gegen Schäden an den Blutgefäßen schützen, die durch zu hohen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden. 

Erythrit ist ein süßes Antioxidant.

 

Für den kommerziellen Einsatz in Lebensmitteln reicht das natürliche Vorkommen jedoch bei weitem nicht aus, weshalb man es biotechnologisch herstellt. Chemisch gesehen gehört Erythrit in dieselbe Kategorie wie Sorbit, Maltit und Xylit (und hat nichts mit dem Getränk Alkohol zu tun). Zuckeralkohole haben den großen Vorteil, dass sie kaum Kalorien liefern. Bei Erythrit sind es tatsächlich nur 0 bis 0,2 Kilokalorien pro Gramm. Die bisherigen Untersuchungen haben auch keinen Einfluss auf den Blutzucker- oder Insulinspiegel erkennen lassen, was besonders Diabetiker interessieren dürfte.

 

Seit 1990 wird Erythrit in Japan als Bestandteil von Süßwaren, Schokoladen, Kaugummi, Marmeladen etc. verwendet. In den USA wird es unter anderem als Stabilisator, Feuchthaltemittel, Verdickungsmittel und als Zuckerersatz verwendet. Seit 2006 nach gründlicher Prüfung in der EU zugelassen.

 

Entstehung:

Erythrit wird aus dem natürlichen Rohstoff Glucose hergestellt. Durch einen Fermentationsprozess, ähnlich dem Reifen von Obst oder Käse, wird die Struktur des Zuckers verändert. Dabei werden Behälter benutzt, wie man sie aus dem Brauhaus kennt. Durch einen aufwändigen Kristallisationsprozess und eine spezielle Qualitätsauslese wird daraus Erythrit.

 

Fructoseintoleranz, Laktoseintoleranz, Zöliakie:

Viele Fachärzte empfehlen Erythrit bei Diabetes, Zöliakie, Candidose, sowie Fructose- und Laktose-Intoleranz mit jeweils langjährig guten Erfahrungen. Die ausgezeichnete Verträglichkeit wird unter anderem darauf zurückgeführt, dass Erythrit im menschlichen Organismus natürlich vorkommt und von diesem nicht weiter verstoffwechselt wird.

Erythrit enthält keine Fructose und wird, im Gegensatz zu Xylit, auch nicht im Körper in diese umgewandelt. 

 

Erythrit gilt als unbedenklich:

Bereits 1998 wurde eine umfassende Studie zu Erythrit durchgeführt. Trotz klinischer gründlicher Untersuchung konnten die Wissenschaftler keinerlei Hinweise auf eine mögliche gesundheitsschädliche Wirkung finden. Kurze Zusammenfassung der 36-seitigen Studie aus der Fachzeitschrift "Food and Chemical Toxicology":

 

 “The large body of published data supports the conclusion that the intake of erythritol would not be expected to cause adverse effects in humans under the conditions of its intended use in food. The available studies demonstrate that erythritol is readily absorbed, is not systemically metabolized, and is rapidly excreted unchanged in the urine. Moreover, erythritol occurs endogenously and naturally in the diet. Both animal toxicological studies and clinical studies have consistently demonstrated the safety of erythritol, even when consumed on a daily basis in high amounts. Based on the entire safety data package on erythritol, it is concluded that erythritol is safe for its intended use in food.” (Food and Chemical Toxicology 36 (1998) 1139-1174)

Zahnpflege:

Erythrit verursacht weder Karies, noch scheint es den Appetit anzuregen (was für einige klassische Süßstoffe angenommen wird). Negativ zu Buche schlägt zwar, dass Zuckeralkohole ab einer zu großen Aufnahmemenge oft Blähungen, Durchfall und andere Verdauungsprobleme verursachen. Erythrit steht hier allerdings wiederum am besten da, denn erst bei sehr hohen Mengen von über 30 Gramm kann es unangenehm werden.

 

Erythrit ist laut einer im Juni 2014 veröffentlichten Studie ein Insektizid, das wirksam gegen Fruchtfliegen eingesetzt werden kann.